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Richtlinie zum Erwerb von Kunstwerken unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit

1.Transformation

Die Menschheit steht vor der wohl größten Herausforderung. Der Klimawandel bedroht die Grundlage unser aller Leben. Daher ist es umso entscheidender, dass wir die Wende, die Transformation hin zu einem nachhaltigen Lebensstil schaffen.

Alle Bereiche, ob Wohnen, Arbeiten, Industrie, Verkehr, Energieversorgung oder Konsum sind dazu aufgefordert, ihren Beitrag zu einer Welt zu leisten, die auch den nächsten Generationen ein Leben mit einer intakten Natur und einen gesunden Planten hinterlässt.

Jede:r einzelne ist aufgefordert, seinen:ihren Beitrag zu dieser Zukunft zu leisten.

2.Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit umfasst drei Dimensionen: ökologisch, ökonomisch und sozial. Die Vereinten Nationen haben sich 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt. Das Erreichen dieser Ziele ist elementar, um unsere Zukunft auch lebenswert zu gestalten. Der Eintrag unseres Wirkens auf diese Ziele ist sowohl positiver wie auch negativer Natur. Nur ein bewusster und informierter Geist ist sich seines Beitrags dazu im Klaren.

3.Kunst und Nachhaltigkeit

Der Kunstbetrieb ist bisher nicht davon gekennzeichnet, besonders nachhaltig zu sein. Zu Ausstellungen und Messen wird oft mit dem Flugzeug angereist. Messezelte werden mit Generatoren beheizt, wenn diese in den Wintermonaten stattfinden oder mit Klimageräten, wenn die Sonne im Sommer einheizt.

Besonders Sammler:innen dafür, sich bewusst zu machen, dass der Kunstbetrieb und der Kunsterwerb maßgeblich von ihnen beeinflusst werden können, indem sie sich selbst und ihrer Sammeltätigkeit klare und verständliche Kriterien für einen nachhaltigen Kunstgenuss geben.

KRIEGER COLLECTION und damit der Sammler Michael Krieger – im Weiteren: Sammler – verpflichten sich den Zielen der Vereinten Nationen und hat daher die folgenden Prüfkriterien entwickelt, um seine eigene Sammeltätigkeit nachhaltiger zu gestalten.

Diese Richtlinie soll Anreiz auch für andere sein, sich einem nachhaltigen Kunsterwerb zu verpflichten. Daher dient sie auch der Öffentlichkeitsarbeit der KRIEGER COLLECTION.

4.Prüfkriterien für einen Kunsterwerb unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit

Die folgenden Prüfkriterien dienen als Richtschnur. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Kriterien sollen bei jedem potenziellen Kunsterwerb geprüft werden, um so auch bei anderen Aufmerksamkeit auf das Thema Nachhaltigkeit im Kontext des Kunsterwerbs zu richten.

Sollten nicht alle Kriterien beim Erwerb eines Kunstwerks erfüllt werden können, da beispielsweise die dafür erforderlichen Informationen nicht vorliegen oder nicht in einem angemessenen Aufwand erhoben werden können, ist dies zwingend in der Dokumentation (siehe 5.) festzuhalten und dafür ein passender Ausgleich (siehe 6.) gefunden werden, wenn von einem Erwerb in diesem Falle nicht abgesehen wird.

Künstler in seinem Studio

Kunstwerk

  • Die für die Herstellung des Kunstwerks verwendeten Materialien (z. B. Leinwand, Keilrahmen und Farben) sind frei von Giftstoffen oder anderen Stoffen, die bei deren Herstellung die Umwelt oder Menschen geschädigt haben oder die dazu geeignet sind, die Umwelt oder Menschen zu schädigen.

  • Die für die Präsentation des Kunstwerks verwendeten Materialien (z. B. Rahmen, Glas oder Passepartout) sind frei von Giftstoffen oder anderen Stoffen, die bei deren Herstellung die Umwelt oder Menschen geschädigt haben oder die dazu geeignet sind, die Umwelt oder Menschen zu schädigen.

Maler bei der Arbeit

Künstler:in

  • Der:Die Künstler:in betreibt ein Atelier, dass er:sie so führt, dass damit keine Menschen oder die Umwelt geschädigt werden (z. B. durch den Bezug von Ökostrom und die Verwendung von wiederverwendbaren Utensilien wie Pinseln oder Rakeln).

  • Der:Die Künstler:in setzt sich aktiv mit Fragen der Nachhaltigkeit im eigenen Schaffen auseinander und fühlt sich den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verpflichtet.

Art Gallery1

Galerie

  • Die Galerie wird so betrieben, dass diese keine Menschen oder die Umwelt schädigt (z. B. durch den Bezug von Ökostrom und die Verwendung von energiesparenden Lampen).

  • Die Galerie hat ein Programm, dass Künstler:innen bevorzugt, die auf Nachhaltigkeitsaspekte in ihrem Schaffen setzen.

Galerie

Umstände des Erwerbs

  • Entstehen Emissionen im Zuge des Erwerbs (z. B. durch die Anreise mit dem Flugzeug) sind diese vollständig durch den Sammler zu kompensieren oder auf den Kunsterwerb gänzlich zu verzichten. Grundsätzlich sollen Emissionen soweit wie möglich vermieden werden und wo dies nicht möglich ist, die entstandenen Emissionen immer zu kompensieren.

  • Beim Erwerb auf Kunstmessen ist darauf zu achten, ob sich die Kunstmesse jeweils nachhaltigen Aspekten bei der Messedurchführung verpflichtet fühlt (z. B. durch wiederverwendbares Geschirr, nachhaltiges und ökologisches Catering, eine klimatisch optimierte Messehalle und das Recycling von entstehenden Abfällen). Außerdem soll darauf geachtet werden, ob auf eine ressourcenschonende Arbeitsweise (z. B. durch den Verzicht auf Papiertickets) gesetzt wird.

Galerie

Sammlung

  • Die Sammlung ist klimaneutral zu organisieren. Entstehenden Emissionen werden vollständig kompensiert. Daher werden bei Besucher:innen Daten über die Anreise gesammelt und sofern diese mit Emissionen verbunden waren, werden diese durch den Sammler kompensiert. Außerdem werden Besucher:innen darauf hingewiesen, dass die Sammlung wert legt auf eine klimaneutrale Anreise.

  • Die Sammlung wird mit Ökostrom betrieben. Das betrifft auch die Internetseite der Sammlung und das Lager.

Goldschmiedestudio

Konservatorische Aspekte

  • Die Bewahrung der Kunstwerke geschieht unter nachhaltigen Aspekten. So werden bei Transport, Verwahrung, Lagerung und Restauration keine Materialien eingesetzt, die nur einmal verwendet werden können oder bei deren Herstellung die Umwelt oder Menschen geschädigt wurden oder die dazu geeignet sind die Umwelt oder Menschen zu schädigen. Das betrifft insbesondere die Luftpolsterfolie beim Transport; Transportboxen aus Holz werden bevorzugt.

Kunst

Präsentation

  • Die Kunstwerke werden so präsentiert, dass dadurch keine unnötige Energie verbraucht wird (z. B. durch Heizung und Beleuchtung).

  • Die Sammlung soll so vielen Menschen wie möglich zugänglich sein, daher sollen soziale Aspekte bei der Präsentation berücksichtigt werden (z. B. sprachliche Barrieren, Zugangsbarrieren oder bei der Vermittlung der Kunstwerke).

5.Dokumentation

Zu jedem Kunsterwerb ist eine Dokumentation vorzunehmen, die die oben genannten Kriterien prüft und eine Beurteilung über deren Einhaltung abgibt. Die Dokumentation ist so lange aufzubewahren, solange sich das Kunstwerk in der Sammlung befindet. Bei einer Veräußerung des Kunstwerks soll die Dokumentation dem:der neuen Besitzer:in zur Verfügung gestellt werden.

6.Ausgleich bei Nicht-Erfüllung: Fonds für nachhaltige Kunstproduktion

Können nicht alle Kriterien (siehe 4.) erfüllt werden können, ist dies neben der Feststellung in der Dokumentation auch durch einen geeigneten Ausgleich zu nivellieren. Hierfür werden 10 Prozent des Kaufpreises (brutto) durch den Sammler in einen Fonds eingezahlt, der Künstler:innen bei der Umstellung auf eine nachhaltige Kunstproduktion unterstützen soll.

Der Fonds wird durch den Sammler selbst betrieben. Bei einem Füllstand von jeweils 2.000 Euro oder mehr werden Künstler:innen angefragt, die ihre Kunstproduktion auf eine nachhaltige Herstellungsweise umstellen wollen. Die Auszahlung erfolgt in Form eines Kunsterwerbs des:der Künstler:in durch den Sammler mit einem Aufschlag von 50 Prozent auf den Kaufpreis.

7.Weiterentwicklung

Diese Richtlinie soll jährlich überarbeitet und weiterentwickelt werden. Dafür wird als Stichtag der 10. Dezember des laufenden Jahres gesetzt. Zuletzt geändert am 5. Mai 2023.

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